Mitdrehender Kopf

Betrachte die Gesichter im Vorbeigehen und schaue ihnen dabei in die Augen! Fühlst du dich beobachtet?

WORUM GEHT ES?
Bei manchen Gemälden hat man den Eindruck, die Augen der dargestellten Personen würden den Betrachter verfolgen. Beim Mitdrehenden Kopf scheint sich sogar das ganze Gesicht in Richtung des Betrachters zu wenden.

Bei dieser Station sind zwei Abformungen des gleichen Gesichtes sind in einen Rahmen gefügt und hängen an der Wand. Allerdings ist das eine konvex und das andere konkav. Gehen wir in einem etwas größeren Abstand daran vorbei, starrt das konvexe Gesicht geradeaus. Aber das konkave Gesicht scheint auch konvex zu sein und es schaut aufdringlich hinter uns her.

WESHALB IST DAS SO?
Weil wir seit unserer Kindheit mit dem Aussehen von Gesichtern vertraut sind, erscheint uns hier der in Wahrheit nach innen gewölbte Kopf aus größerer Entfernung aus betrachtet wie ein normales Gesichtsrelief (die Nase ist halt vorne am und nicht hinten im Kopf). Je nachdem aus welcher Richtung wir die Plastik betrachten, ist ein Teil des Gesichts verdeckt. Das Gehirn missdeutet diese Tatsache und interpretiert das als Mitdrehen des Kopfes.

Bei anderen Hohlformen, die uns nicht so sehr vertraut sind wie ein Gesicht, tritt dieser Effekt nicht so stark in den Vordergrund. Beim Mitdrehenden Kopf würde es schon ausreichen, ihn auf den Kopf zu stellen. Durch diesen ungewohnten Eindruck aufmerksam geworden, wird das menschliche Gehirn eher die Innenwölbung des Gesichts erkennen und nicht auf die Täuschung hereinfallen.

Mitdrehende Köpfe der hier präsentierten Art findet man manchmal auch in Gemälden an Kirchendecken.