Spin Station

Hier dreht sich das Zimmer um dich herum.

Diese betreute Sonderstation wird während der Schulferien und am Wochenende angeboten. Informationen am Empfang im Erdgeschoss.

WORUM GEHT ES?
Nicht immer dreht sich die ganze Welt um einen selbst. Hier tut es aber immerhin ein kleiner Raum, der mit vielen Gegenständen eingerichtet ist. Oder dreht man sich womöglich doch selbst? Man setzt sich einfach auf eine Bank in der Trommel und harrt der Dinge, die da kommen werden.

WESHALB IST DAS SO?
Nimmt man auf der Bank in der großen Trommel Platz, ist noch völlig klar, dass sich die Trommel um einen selbst drehen wird. Beginnt sie sich aber tatsächlich zu bewegen, entwickelt man schnell das Gefühl, nicht die Trommel, sondern man selbst drehe sich.

Das Experiment macht somit deutlich, dass es wichtig ist, aus welcher Position man die Trommel betrachtet: Aus Sicht eines Besuchers außerhalb der Spin Station dreht sich die Trommel. Sitzt man jedoch in ihr, hat man keinen festen Punkt, an dem man sich orientieren kann, sodass das Gefühl entsteht, man drehe sich selber. Möglicherweise aufkommende Übelkeit kann übrigens durch Schließen der Augen sofort bekämpfen: Die Illusion des eigenen Drehens ist sofort weg, der Gleichgewichtssinn signalisiert, dass man ruhig auf der Bank sitzt.

Alltagsbezug
Eine ähnliche Situation erlebt man am Bahnhof, wenn ein Zug neben einem anderen ausfährt. Sitzt man in dem Zug, der sich nicht bewegt, hat man schnell das Gefühl, man selbst bewege sich. Auch hier fehlt in diesem Moment ein fester Punkt, an dem man sich orientieren kann. Taucht zum Beispiel ein Mensch oder eine Säule, die das Bahnhofsdach trägt, im Blickfeld auf, erlischt die Illusion sofort.

Beim 3-D-Kino oder 3-D-Fernseher kann die Illusion sogar so weit gehen, dass beim Betrachter Übelkeit und Schwindel auftreten, die im Extremfall Erbrechen verursachen. Grund dafür ist wie bei der Reisekrankheit (Kinetose) die unterschiedliche Wahrnehmung von Auge und Gleichgewichtssinn.