Spra-a-achrohr

Kannst du gegen die eigene Stimme sprechen?
Versuche es mit deinem Lieblingsgedicht.

WORUM GEHT ES?
Spricht man in das eine Ende des langen blauen Rohrs, dauert es etwa eine drittel Sekunde, bis das Gesprochene am anderen Ende zu hören ist. Ein Effekt, der wohl nicht nur dem Bürgermeister aus Wesel vertraut ist. Spricht und hört man gleichzeitig, dann wird es schwer, sich nicht aus dem Text bringen zu lassen.

WESHALB IST DAS SO?
Zwischen Sprechen und Hören gibt es immer eine gewisse Verzögerung. Das liegt daran, dass der Schall eine bestimmte Ausbreitungsgeschwindigkeit besitzt. Sie liegt in Luft bei ungefähr 340 Metern pro Sekunde.
Spricht man in das eine Ende des Schlauchs, wird der Schall an den harten Wänden im Inneren reflektiert und gelangt so bis zum anderen Ende. Um das Schlauchende in 125 m Entfernung zu erreichen, benötigt der Schall etwa ein Drittel einer Sekunde. So ist dort nur mit geringen Lautstärkenverlusten, die aufgrund von Energieverlusten bei der Reflexion des Schalls an den Schlauchwänden entstehen, zu hören, was man vorher in das Rohr gesprochen hat. Das gleichzeitige Sprechen und verzögerte Hören des kurz vorher gesprochenen Textes erfordert höchste Konzentration, wenn man sich nicht verwirren lassen will!

Alltagsbezug
Häufig nutzt man die Tatsache, dass der Schall sich mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 340 Metern pro Sekunde ausbreitet, um die Entfernung von Gewittern zu bestimmen. Dazu zählen sie die Sekunden, die zwischen dem Sehen des Blitzes und dem Eintreffen des Donners vergehen. Diese Zeit muss man dann durch drei teilen, um die ungefähre Entfernung des Gewitters in Kilometern angeben zu können.

Auch das Echo in Gebirgen ist nur zu hören, weil die Schallgeschwindigkeit endlich ist. Ruft man laut in die Berge hinein, wird der Schall von den Bergwänden reflektiert und ist einige Sekunden später an seinem Entstehungsort zu hören.

Übrigens: Um ein Echo hören zu können ist eine Zeitverzögerung zwischen Schallaussendung und -empfang von ca. 0,1 s notwendig, d.h. der Abstand zur Echowand muss mindestens 17 m betragen, Hin- und Rückweg also 34 m. Ist der Abstand kleiner, hört man kein verständliches Echo, sondern einen Nachhall.