Leonardo-Brücke

Kannst du eine Brücke ohne Nägel bauen? Probiere es aus!

WORUM GEHT ES?
Wäre es nach dem Willen Leonardo da Vincis gegangen, gehörte ein solcher Brückenbausatz zur Ausstattung des Militärs, das so seine Feinde auch über Flussläufe hätte verfolgen können. Selbst Pläne für eine Überquerung des Bosporus mit einer solchen Brücke ohne Mörtel, Schrauben oder Seile wurden gemacht. Im Großen konnte sie sich nicht durchsetzen, um so mehr jedoch als kleiner Zeitvertreib: Die Brücke lässt sich nur aus den Holzbrettern bauen und das ganz ohne Fixiermittel wie Dübel, Nägel oder Seile.

WESHALB IST DAS SO?
Das Geheimnis dieser Brückenkonstruktion liegt in der Anordnung der Bretter. Dabei tragen die Bretter sich gegenseitig durch ihr eigenes Gewicht. Wenn man von oben schaut, liegen drei Reihen Bretter parallel, die mittlere Reihe um die Hälfte einer Brettlänge in Längsrichtung verschoben. Immer da, wo zwei Bretter aneinanderstoßen, wird ein Brett quer eingelegt und zwar immer so, dass der Stoß der Längsbretter auf dem Querbrett liegt. Ist dies ein Stoß in der mittleren Brettreihe, liegt das Querbrett außen auf den Längsbrettern oben auf, ist der Stoß an den beiden äußeren Längsreihen, liegt das Querbrett auf der mittleren Reihe auf. Die Ansicht erinnert an ein Gewebe mit drei Längsfäden und vielen Querfäden. Da die „Fäden“ aber Bretter sind und sich nicht biegen können, macht die ganze Brücke einen Bogen.

Alltagsbezug
Die Konstruktion dieser Brücke stammt aus dem Jahr 1483 und geht auf den italienischen Künstler und Erfinder Leonardo da Vinci zurück. Ursprünglich war sie für den militärischen Gebrauch gedacht und sollte dem Militär dazu dienen kleinere Hindernisse schnell zu überwinden. Vorteilhaft für den Transport ist die geringe Länge der Bretter im Vergleich zu der großen Spannweite, die man mit der Brücke erreichen kann. Auch heute noch wird das Prinzip der sich selbst tragenden Bretter in den Böden von Faltschachteln oder Umzugskartons benutzt.