Talking Lights

Sprich durch Licht – höre mit den Augen!

WORUM GEHT ES?
Das Exponat ist ein Kunstwerk des Lüdenscheider Multimediakünstlers Tom Groll, das bei den Lichtrouten 2004 im Rosengarten in Lüdenscheid ausgestellt war. In zwei einander gegenüberliegenden Fernsprechzellen wird das gesprochene Wort der Nutzer zum weithin sichtbaren bewegten Lichtbild. Klangqualitäten werden in Bildqualitäten übersetzt, indem sich analog zu der Sprachfrequenz und Lautstärke Lichtfarbe und Lichtintensität verändern. In der Transformation werden die verbalen Inhalte abgestreift, der Fernsprecher wird zum Lichtsprecher. Im spielerischen Erproben entsteht neues Lichtmaterial, das selbst zum Inhalt von Kommunikation wird.

WESHALB IST DAS SO?
Die Telefonzellen enthalten Steuersysteme für interaktive, sprachgesteuerte, farbdynamische Modulation des Lichts. Der Aufbau ist geeignet für Vollduplex-Betrieb, d.h. für separat gesteuerte, programmierbare Modulation durch jeden der beiden Teilnehmer in den Telefonzellen.

Alltagsbezug
Talking Lights ist aber auch der Name einer Bostoner Firma, die ein lichtbasiertes Orientierungs- und Kommunikationssystem vertreibt. Durch Modulation des Lichts einer normalen Leuchte, die dabei weiterhin hell leuchtet und nicht flackert, wird ein Ortungssignal gesendet. Ein tragbarer Empfänger nimmt das Signal auf und verbindet es mit Daten zum jeweiligen Ort, die auf dem Bildschirm des Empfängers oder über Ohrlautsprecher an den Nutzer weitergegeben werden können.

Talking Lights Systeme ermöglichen eine bessere Orientierung in Gebäuden, ähnlich wie es außerhalb mit GPS funktioniert. Man erhofft sich davon u.a. neue Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit für Menschen mit kognitiven Behinderungen, z.B. mit traumatischen Hirnverletzungen oder Demenzen, aber auch für diejenigen, die blind, taub oder schwerhörig sind.