Spiegelturm

Jeder Spiegel ist anders! Welcher zeigt dein Spiegelbild?

WORUM GEHT ES?
Halte einmal eine Zeitung vor dich und versuche den Text in den verschiedenen Spiegeln zu lesen. Oder fasse dir mal mit der rechten Hand an den Kopf. Was macht jeweils dein Spiegelbild?

Dieser harmlos aussehende Turm steckt voller Überraschungen. Je nachdem aus welcher Richtung man in ihn hineinschaut, sieht man entweder – wie erwartet – sich selbst oder aber ein Spiegelbild von sich, bei dem links und rechts vertauscht sind. Und in einem dritten Fall schaut man nicht auf sein eigenes Spiegelbild, sondern auf das eines anderen Besuchers.

WESHALB IST DAS SO?
Im ersten Fall guckt man auf einen ebenen Spiegel. Es entsteht ein aufrechtes, gewöhnliches Spiegelbild.

Im zweiten Fall, bei dem ein seitenverkehrtes Spiegelbild gezeigt wird, befindet sich hinter der Glasscheibe ein sogenannter Winkelspiegel. Er besteht aus zwei Spiegelflächen, die einen 90-Grad-Winkel einschließen. Fällt ein Lichtstrahl auf den linken Spiegel, wird er gemäß dem Gesetz „Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel“ reflektiert und erreicht den rechten Spiegel. Dieser lenkt den Strahl auf gleiche Weise ab. Der Strahl verlässt damit den rechten Spiegel parallel zur ursprünglichen Einfallsrichtung, allerdings um 180 Grad gedreht. Links und rechts wurden also tatsächlich vertauscht und man sieht sich so, wie andere Personen einen selbst sehen.

Auch Schrift, die in diesem Spiegel gespiegelt wird, ist ganz normal lesbar. Außerdem kann man sich in diesem Winkelspiegel beim Vorbeigehen wesentlich länger als in einem ebenen Spiegel beobachten. Der Bereich, für den das gilt, beginnt, sobald man auf beide Spiegelflächen gleichzeitig schauen kann, und endet, wenn einer der Spiegel aus dem Blickfeld rutscht. Bei einem ebenen Spiegel hingegen kann man sich nur dann selbst sehen, wenn man direkt vor ihm steht.

Der dritte und letzte Spiegel liegt hinter zwei über Eck angebrachten Glasscheiben und verläuft entlang der Diagonalen des Turms. Egal aus welcher Richtung man durch die erste Glasscheibe schaut, der Spiegel lenkt den Blick immer auf das Geschehen vor dem zweiten Fenster. Mit Hilfe dieses Spiegels schaut man also um die Ecke in eine andere Raumrichtung – und unter Umständen auf einen anderen, ebenso überraschten Besucher.