Spiegelflieger

Stelle dich dicht vor die Kante des großen Spiegels, so dass dein Körper „halbiert“ wird, und bewege dein rechtes Bein! Beobachte dich dabei!

WORUM GEHT ES?
Ein junger Mann bereitet sich zum Abheben vor: Er breitet die Arme aus, hebt beide Beine an und – fliegt! Dass ein Spiegeltrick hinter diesem Phänomen steckt, ist offensichtlich, doch wie funktioniert er?

Man stellt sich dazu seitlich an den Rand des großen Spiegels und zwar so, dass dieser den Körper zur Hälfte verdeckt. Man hält sich am Griff hinter dem Spiegel fest, damit man genügend Standsicherheit hat. Und dann hebt man das Bein, das vor den Spiegel steht – und hebt im Spiegelbild ab.

WESHALB IST DAS SO?
Wie man bereits im Kindesalter lernt, liefert ein ebener Spiegel ein gleich großes, seitenrichtiges und aufrechtes Bild von Personen oder Gegenständen, die sich vor dem Spiegel befinden.

Stellt man sich aber nicht wie gewohnt mitten vor den Spiegel, sondern seitlich an den Rand, und zwar so, dass dieser den Körper zur Hälfte verdeckt, entsteht ein Spiegelbild des halben Körpers. In einem zweiten Spiegel, der im 90-Grad-Winkel zum ersten steht, kann man seine eigene Gestalt scheinbar komplett sehen – in Wahrheit jedoch ist sie zusammengesetzt aus zwei unterschiedlichen Spiegelungen derselben unverdeckten Körperhälfte. Diese wird nämlich einmal direkt im Spiegel gegenüber gespiegelt und einmal erst im Spiegel, vor dem man mit halbem Körper steht und dann im Spiegel gegenüber. Weil der Mensch daran gewöhnt ist, dass ein Körper aus Kopf, Rumpf, zwei Armen und zwei Beinen besteht, sieht der zusammengesetzte Körper insofern nicht weiter ungewöhnlich aus. Seltsam für den Betrachter wirkt nur, dass man scheinbar den Boden unter den Füßen verliert, sobald man das vom Spiegel unverdeckte Bein anhebt.

Man kann hier nicht nur scheinbar fliegen, sondern auch „den Hampelmann machen“: Einen Arm und ein Bein wie am Faden gezogen gleichzeitig heben und senken, im Spiegelbild machen das dann beide Seiten des Hampelmanns synchron.