Moiré-Bilder

Verschiebe den Rahmen und beobachte das Muster! Was siehst du?

WORUM GEHT ES?
Betrachtet man die Moiré-Bilder aus einiger Entfernung und schiebt ein Partner die vordere Scheibe in eine Richtung, geraten die Bilder plötzlich in Bewegung.

WESHALB IST DAS SO?
Die Moiré-Bilder bestehen aus zwei Scheiben, die beide so bedruckt sind, dass sie sich zusammen zu einem Muster ergänzen. Die hintere Acrylglasplatte ist milchig und die vordere transparent. Durch das Bewegen des vorderen Fensters entstehen unterschiedliche Arten der Überdeckungen, die von schwarz über dunkel bis hell reichen.
Bewegt man die Scheiben langsam genug, nimmt das Auge diese Unterschiede wahr. Nun sind die Muster auf der hinteren Scheibe so konstruiert, dass beim Schieben der vorderen Fenster der Eindruck entsteht, die hellen Flächen würden im Bild kreisen. Tatsächlich bewegen sich die Teilflächen nicht. Stattdessen ändert sich die Helligkeit der Flächen zeitlich so, dass sie kreisförmig zu pulsieren scheinen.

Solche Muster, die durch Überblendung zweier Strichmuster entstehen, nennt man Moiré Interferenzen. Sie kommen auch manchmal in feinen Gardinenstoffen vor. Lange galten sie auch als Qualitätsmerkmal für Seidenstoffe.

Alltagsbezug
Bei der Überlagerung der Stangen von Brückengeländern kann man Moiré-Bilder entdecken oder wenn man einen Kamm und sein Spiegelbild zur Überlagerung bringt.

In der Medizin braucht man die Moiré Interferenzen zur Diagnose der Körperhaltung oder zur Analyse der Fußform. Dazu werden auf die entsprechenden Körperteile Strichmuster projiziert, die dann abfotografiert werden. Anschließend kann man durch Auflegen eines Referenzmusters Störungen der Körpersymmetrie erkennen.

In der Architektur kann man ein dreidimensionales Abbild eines Gebäudes mit Hilfe von Laserstrahlen scannen. Macht man die gleiche Aufnahme ein paar Jahre später ein zweites Mal und überlagert beide Bilder, kann man durch Moiré Interferenzen Verschiebungen von wenigen Millimetern erkennen. Entsprechend macht man Verbiegungen von Flugzeugflügelmodellen im Windkanal deutlich.