Savonius-Rotoren

Ein ungewöhnliches Windrad: Es dreht sich schon bei wenig Wind.

WORUM GEHT ES?
Die Savonius-Rotoren auf der oberen Dachterrasse der PHÄNOMENTA gehören zu einem kleinen Windpark mit drei verschiedenen Windradformen, sie sind aber im Vergleich zu den beiden anderen Windrädern auf ihren meterhohen Masten eher unauffällig.

Bei Windrädern denkt man ja oft an Windmühlen und ihre modernen Nachfolger. Und doch handelt es sich bei den Savonius-Rotoren um Windräder und sie haben einen entscheidenden Vorteil: Unabhängig von der Windrichtung drehen sie sich schon bei der kleinsten Böe.

WESHALB IST DAS SO?
Die Savonius-Rotoren bestehen aus zwei zylinderförmigen Flügeln, die parallel zur senkrechten Drehachse angeordnet sind. Trifft eine Windböe auf die beiden zylinderförmigen Flügel, erfährt der Teil der Luft, der sich im Innenteil eines Flügels verfängt, einen größeren Widerstand als der Teil, der auf die Außenseite des Rotors trifft. Durch diesen unterschiedlichen Luftwiderstand beginnt sich der Savonius-Rotor zu drehen. Außerdem drückt die Luft, die durch das Innere des Rotors weht, von hinten gegen den zweiten Flügel und treibt damit das Windrad zusätzlich an. Eine weitere Steigerung der Effektivität des Rotors wird durch eine Umlenkung des Luftstroms um 180 Grad innerhalb des einzelnen Zylinders erreicht.

Für den Start des Savonius-Rotors ist es unerheblich, aus welcher Richtung der Wind bläst, weil sich ein kleiner Teil der Luft immer im Inneren des Rotors verfängt und dadurch den Rotor bereits ein kleines Stück andreht, so dass der Savonius-Rotor dem Wind erneut einen Widerstand bietet.

Alltagsbezug
Der Savonius-Rotor wurde 1924 von Sigurd Savonius entwickelt. Es gibt ihn auch mit anderen Flügelformen oder als Reihe mit mehreren gekoppelten Rotoren. Häufig sieht man ihn als Werbeträger bedruckt oder mit dem Schriftzug „Geöffnet“ am Straßenrad stehen. Auch als Antrieb für Lüfter auf Schiffen oder Kaminen sind Savonius-Rotoren im Einsatz.